
Das Fotoprojekt « Die beiden Seiten «
Konzept:
Das Projekt « Die beiden Seiten » ist ganz einfach aufgebaut.
Die Person wird mit leicht schräger Blickrichtung aufgenommen und dann gespiegelt
dargestellt. So entsteht eine formale Symmetrie der Bilder und eine gewisse Ausgewogenheit.
Die Idee dahinter:
Jedes Gesicht ist nicht ganz symmetrisch, was dazu führt, dass es zwei Versionen des
eigenen Gesichtes gibt. Das eine ist das, wie uns andere Personen wahrnehmen. Das
andere Gesicht ist das, was wir tagtäglich im Spiegel von uns sehen und uns viel
vertrauter ist. Wir können uns im Spiegel aber nicht mit geschlossen Augen sehen, wie
im Bild dargestellt.
Technik:
Bei dem Projekt handelt es sich um klassische Schwarzweißporträts wie man sie früher mit der Plattenkamera aufgenommen hat. Es war mir wichtig in dem heutigen digitalen Zeitalter den analogen Entstehungsprozess noch einmal zu durchlaufen. Fotografie mit Plattenkameras wurde um 2006 durch ausreichend gute digitale Kameras abgelöst.
Alle Aufnahmen sollten mit nur einer Belichtung pro Bild entstehen, um den einmaligen Moment im Leben der Person festzuhalten. Diese Art der Fotografie entspricht dem Vorgehen der Anfangszeiten der Fotografie mit Plattenkameras. Insbesondere mit sehr großen Plattenkameras wie in diesem Fall mit 8x10 inch ( 20,3x25,4 cm) s/w Planfilmen.
Ich habe zwei Fotos gemacht, eines auf dem die Person entspannt und ruhig aussieht, mit geschlossenen Augen, und ein zweites auf dem sie wach und aufmerksam ist, mit offenen Augen. Ich habe die Person selbst entscheiden lassen, wie sie in diesen Momenten aussehen wollte. Ich habe jedes Foto mit nur einer Belichtung aufgenommen, um die Momente so authentisch wie möglich festzuhalten. Ich habe keine Belichtungsreihen oder Nachbearbeitungen wie Retuschen gemacht, wie es heute üblich ist.
Das war mir bei diesem Projekt wirklich wichtig.